01 Okt 2013
Tomatina – Tomatenschlacht in Spanien
Die alljährliche große Tomatenschlacht in Spanien
eit den 1940er Jahren gibt es im spanischen Ort Buñol eine ziemlich skurrile Tradition. Immer am letzten Mittwoch im August findet dort die sogenannte Tomatina statt.
Dabei bewerfen sich tausende von Menschen mit Tonnen von überreifen Tomaten, welche von LKW’s in die Straßen gekippt werden. Um Punkt elf Uhr wird auf der Plaza del Pueblo der Startschuss in Form eines Böllers gegeben und die Schlacht beginnt. Innerhalb kürzester Zeit wird der Ort in ein rotes Meer aus Tomatenblut getaucht und niemand der Anwesenden kommt auch nur annähernd sauber daraus hervor.Aus diesem Grund sind die Teilnehmer der Tomatina zumeist nur mit Badehose, T-Shirt und Schwimm- oder Taucherbrille zum Schutz der Augen, bekleidet. Es gibt auch Regeln in dieser Schlacht. Damit keiner der ‚Soldaten‘ verletzt wird, müssen die Tomaten vor dem werfen in der Hand zerdrückt werden. Nach genau einer Stunde, um 12 Uhr, wird das Ende mit einem weiteren Böllerschuss verkündet. Nach diesem Schuss ist das Werfen mit Tomaten nicht mehr erlaubt. Um die Straßen, welche zum Teil kniehoch in zerquetschten Tomaten schwimmen, wieder zu reinigen rückt dann die Stadtreinigung an. Die „Tomatenkrieger“ werden mit etwas Glück von den Anwohnern mit einem Gartenschlauch abgespritzt. Ansonsten gilt es sich daheim oder im Hotel zu säubern. Die Tomatina ist ein riesiges Spektakel für Jung und Alt. Seit Jahren schon reisen aus allen Teilen der Welt Touristen nach Buñol, nur um dabei zu sein. Im Jahr 2004 wurde die Tomatenschlacht sogar ins Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen: 38000 Menschen bewarfen sich eine Stunde lang mit 125.000 Kilo Tomaten. Ebenfalls seit diesem Jahr wird in Sutamarchán in Kolumbien ein ähnliches Fest veranstaltet. In Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise wurde 2013 erstmals Eintritt verlangt und die Teilnehmerzahl auf 20.000 begrenzt.
Tomatina kostet mittlerweile Eintritt
Um die leere Stadtkasse zu füllen wurden insgesamt 15.000 Tickets zum Preis von 10,- € an Touristen verkauft. Die restlichen 5.000 Tickets waren kostenlos für die Einheimischen zu haben. Woher diese Tradition der Tomatina stammt, kann heute keiner mehr genau sagen. Es kursieren jedoch verschiedene Varianten, wie es dazu gekommen ist. So wird beispielsweise erzählt, dass damals zwei Gruppen von Jungen Leuten in Streit geraten seien und sich dabei mit Tomaten bewarfen, die dort an einem Gemüsestand angeboten wurden. Eine andere Version besagt, dass ein Straßenmusikant beworfen wurde, der die Tomaten zurück warf. Und dann gibt es auch noch das Gerücht, die Tomatina sei aus einer Anti-Franco Demonstration im Jahre 1944 entstanden.
Sylvia
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