Buon Natale – Weihnachten in Italien

Die Vorweihnachtszeit beginnt in Italien offiziell am 08. Dezember. An diesem Tag ist Maria Empfängnis und der Feiertag wird von den Italienern traditionell dazu genutzt, sich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. Überall im Land werden an diesem Tag Weihnachtsbäume aufgestellt und mit blinkenden Lichterketten geschmückt. Echte Kerzen an den Weihnachtsbäumen sind eine Seltenheit und eher unüblich. Die Weihnachtstradition, einen Tannenbaum zur Weihnachtszeit aufzustellen, ist noch relativ jung und geht auf die Königin Margarethe von Italien zurück, die erst Ende des 19. Jahrhunderts nach nordeuropäischem Vorbild einen Tannenbaum aufstellen ließ.

Nikolaus und Santa Lucia

Wie bei uns gibt es zum Nikolaus natürlich ebenfalls Geschenke für die Kinder. Am Nikolaustag werden die Kinder mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken überrascht. Eine weitere Weihnachtstradition in Italien ist das Lichterfest „Santa Lucia“ am 13.12.  An diesem Tag erinnert man sich an die Heilige Santa Lucia, die im Jahr 281 auf Sizilien geboren wurde und stets die Armen unterstützte. Ihr komplettes Vermögen vererbte Lucia den Armen. Aus diesem Grund bereitet der Italiener an diesem Tag kein aufwendiges Abendessen zu, sondern kocht einen Eintopf aus Kichererbsen, die „Torrone di proveri“. In vielen Dörfern und Gemeinden finden Gottesdienste und festliche Umzüge zu Ehren der heiligen Santa Lucia statt.

 

Die Weihnachtskrippe

Der wohl wichtigste Weihnachtsbrauch in Italien ist das festliche Aufstellen der Weihnachtskrippe. Jede italienische Familie besitzt mindestens eine Krippe, um zur Weihnachtszeit die Geburt Jesus nachzustellen. Die Figuren sind oft handgefertigt und überaus liebevoll und detailgetreu gestaltet. Es gibt sogar einige Kinder, die im Kinderzimmer eine eigene Krippen haben und die Krippenfiguren untereinander austauschen.“I Presepe vivente“ heißt das Krippenspiel auf Italienisch. Wie bei uns wird die Weihnachtsgeschichte oft von Kindern und Dorfbewohnern nachgespielt. Kleine Dörfer, Häuser und Gassen verwandeln sich nach Anbruch der Dunkelheit in lebendige Krippenschauplätze.

Der Fastentag vor Weihnachten

Während viele Kinder am 23. Dezember kostümiert als Hirten oder Schäfer von Tür zu Tür ziehen und Weihnachtslieder singen, legen die Erwachsenen einen Fastentag ein und verzichten an diesem Tag vor Weihnachten komplett auf Nahrung. Für Ihre musikalischen Darbietungen bekommen die Kinder Süßigkeiten.

Der Höhepunkt des Weihnachtsfestes

Der 24. Dezember beginnt mit einem großen Festessen im Kreise der Familie. Die Stimmung ist sehr andächtig und feierlich. Traditionell wird an diesem Tag Fisch gegessen. Zum Nachtisch gibt es die berühmte italienische Pannetone. Klassisch wird zu diesem Festessen mit prachtvoll gestalteten Weihnachtskarten eingeladen. Ein süßes Hefebrot mit Rosinen, Früchten oder auch Schokostückchen. Der Abend findet seinen Abschluss mit dem gemeinsamen Besuch der Mitternachtsmesse. Zu keinem Zeitpunkt sind die Kirchen Italiens so voll besetzt wie an diesem Tag. Andächtig wird die Geburt Jesu Christi gefeiert. Auch die berühmte Mitternachtsmesse, die der Papst in Rom abhält, wird von zahlreichen Italienern im Fernsehen verfolgt. Am Morgen des 25. Dezembers geht die Weihnachtsfeier weiter. Für die Kinder werden kleine Geschenke unter den Tannenbaum gelegt und ein weiteres Festmahl wird von den Hausfrauen für die Familien vorbereitet.

La Befana

Am Dreikönigstag, dem 06.01.wird die eigentliche Weihnachtsbescherung gefeiert. Die Geschenke zum Dreikönigsfest werden allerdings nicht von den Heiligen Drei Königen gebracht, sondern in der Nacht davor von der mythischen Hexe Befana, die auf der Suche nach dem Jesuskind auf einem Besen von Haus zu Haus fliegt. Die Geschichte der Hexe Befana wurde von einigen Grundschulkindern in Kürze mal wie folgt zitiert: „Vor urlanger Zeit saß die Befana in ihrem Häuschen am Webstuhl. Da klopften die drei Könige an ihre Tür. Sie baten Befana mit ihnen zu kommen nach Bethlehem, um das neugeborene Kind zu sehen. Aber die Befana wollte erst zu Ende weben. Die Könige gingen voraus. Als die Befana fertig war ging sie hinterher. Sie fand aber den Weg nicht und auch nicht die Heilige Familie. Seither zieht sie durch den Himmel und um die Welt. Am 6. Januar kommt sie an den Häusern vorbei, in denen Kinder wohnen und bringt ihnen Geschenke“. Quelle: www. relikids@gmx.home.de Für die Kinder ist der 6. Januar der Höhepunkt des Weihnachtsfestes. Vielerorts finden Veranstaltungen und Aktionen für Kinder statt. Grundsätzlich kann man sagen, dass das italienische Weihnachtsfest sehr traditionell gefeiert wird. Das Zusammenkommen der Familie steht genauso im Mittelpunkt, wie die gemeinsamen Festessen und die andächtige Weihnachtsmesse.

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