Diwali – Das Fest der Lichter

Das Lichterfest Diwali ist ein bedeutendes religiöses Fest des Hinduismus. Nicht nur in Indien, sondern weltweit wird dieses Fest von allen Hindus gefeiert. Das Wort Diwali leitet sich von „Deepawali“ ab, was soviel bedeutet wie Lichterschwarm. An diesem besonderen Tag im Spätherbst schmücken die Hindus ihre Häuser mit Kerzen und anderen Lichtern. Besonders in ländlichen Gegenden werden oft noch die traditionellen Öllampen verwendet.
Früher wurden diese in Reihen in die Fensterbank oder an Eingänge gestellt. Heute werden jedoch zunehmend elektrische Lichter verwendet, welche in Hülle und Fülle Häuser, Straßen und Geschäfte verzieren. Teilweise werden Kerzen auf den Dächern platziert oder Laternen in die Bäume gehängt. Diese sollen den Geistern der Toten den Weg in das Land der Seligkeit zeigen. Das Fest erinnert an die Erneuerung des Lebens, weshalb die Menschen bei diesem Fest ihre alten Lampen wegwerfen und neue kaufen. Diese sollen nämlich der Überlieferung zufolge den Seelen der Toten den Weg in den Himmel erleuchten.

In den verschiedenen Teilen Asiens wird Diwali teilweise ganz unterschiedlich begangen, mit verschiedenen Mythologien, jedoch werden überall die Bräuche gewahrt.
Das Fest dauert zwischen einem und fünf Tagen, je nachdem wie es überliefert wurde. Der religiöse Hintergrund dieses Festes ist, genau wie beim Holi auch, der Sieg des Guten über das Böse und des Lichts über die Dunkelheit. Es geht aber auch um das Erkennen der eigenen inneren Stärken. Aber auch hier gibt es verschiedene Überlieferungen, worauf genau dieses Fest zurückzuführen ist. Im Norden Indiens feiert man die Krönung des Prinzen Rama, welcher zusammen mit seiner Frau Sita und seinem Bruder Lakshmana nach 14 Jahren aus der Verbannung zurückgekehrt war, da er den Dämonen Ravana besiegte. Das Böse wurde also vom Guten besiegt und die Menschen zündeten Rama zu ehren Lichter an, damit er seinen Weg in die Stadt finde.

Wie das Diwali begann

 

In Südindien glaubt man an einen Bezug zu Krishna, der nach seinem Sieg über den Dämonen Narakasur sechzehntausend Frauen befreite, die der Dämon gefangen hielt. An Diwali wird aber auch Lakshmi, der Göttin des Wohlstandes, gehuldigt. Manche Familien legen ihre Ersparnisse oder andere Wertgegenstände vor ein Bild der Göttin und beten darum, dass es ihnen auch in Zukunft gut gehen möge. Der Brauch sagt, dass Lakshmi nur gut beleuchtete Häuser besucht. Daher stellen die Menschen Kerzen oder andere Lichter in die Fenster und schmücken ihr Domizil mit bunten Papierketten und Blumen. Die Treppenstufen werden mit einem besonderen Rangoli-Muster verziert, um sowohl die Hausbewohner als auch alle anderen Gäste etc. willkommen zu heißen. Rangoli ist eine althergebrachte Methode, wie die Inder ihre Häuser, Tempel und Eingänge verzieren. In früherer Zeit hatten die Rangoli-Muster eine religiöse Bedeutung, heute sind sie ein Zeichen von Gastfreundschaft und heißen die Menschen im eigenen Haus willkommen. Ein Rangoli entsteht durch Punkte aus Reismehl, welche mit Strichen verbunden werden. So entsteht ein schönes Muster, welches dann mit Gulal (Farbpulver) ausgemalt wird. Es gibt aber auch viele andere Motive, wie beispielsweise eine Lotusblume, Muscheln, Schwäne oder einen Pfau. Auch andere Blumen und geometrische Muster sind weit verbreitet.

Ein religiöses Symbol sind die Swastika, Fußspuren, angeblich die der Göttin Lakshmi. Durch das verwendete Farbpuder hält so ein Rangoli je nach Wetterlage meist nur wenige Tage. Es wird behauptet, dies sei ein Sinnbild der Vergänglichkeit des Glücks und des Lebens. Am ersten Tag des Fests, dem Dhanwantari Triodasi werden die Häuser aufgeräumt und geschmückt. Außerdem kauft man neue Kleidung, Kochutensilien und Schmuck aus Gold oder Silber. Das ist natürlich nur den wohlhabenderen Familien vorbehalten.

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