Spanische Weihnachten

Wenn es in Spanien so langsam kühler wird, wenn die Tage kürzer und die Regenperioden etwas länger werden, dann ist es nicht mehr lange bis Weihnachten. Anfang Dezember beginnen in der Hauptstadt Madrid so langsam die Weihnachtsvorbereitungen. Eine Adventszeit, wie wir sie kennen, gibt es in der pulsierenden Hauptstadt Madrid nicht. Die Spanier lieben Ihre Adventsbeleuchtung. Schon Ende November geht es los. Denkmäler, ganze Straßenzüge, Häuser, Bäume und große Plätze erstrahlen im romantischen Licht. Die zwei bildhübschen Plätze „ Plaza de Colon“  und „Plaza de Cibeles“, verwandeln sich in malerische Orte. Sie funkeln um die Wette und tauchen Ihre Brunnen und Wasserspiele in ein brillantes Lichtermeer.  Wer im Dezember durch die Straßen und Gassen von Madrid schlendert, kann sich an der prächtigen Weihnachtsbeleuchtung gar nicht satt sehen. Allerdings geht auch immer wieder ein Raunen durch die Bevölkerung, da die Stadtverwaltung mit wachem Auge die immens hohen Stromkosten im Auge behält.

Weihnachtsstimmung in Madrid

Wie bei uns gibt es auch in Madrid mittlerweile einen Weihnachtsmarkt. Auf dem Plaza Mayor werden im Dezember Buden, große Tannen und unzählige Lichterketten aufgebaut. In vorweihnachtlicher  Stimmung genießen die Madrilenen die herzerwärmende Atmosphäre auf Ihrem idyllischen Weihnachtsmarkt. Bildschöne Weihnachtskrippen spielen in der Vorweihnachtszeit ebenfalls eine große Rolle. Die Geburt Christi wird in unzähligen Orten Spaniens von Protagonisten als lebendige Krippe nachgespielt. Ca. 200 km von Madrid entfernt, in der Nähe von Valladolid im kleinen Örtchen Cabezon de Pisuerga verwandelt sich die komplette Altstadt in eine Szenerie aus der Vergangenheit. Inmitten von traditionellen Handwerksberufen wird die Geburt Jesu verkündet.

Auf vielen öffentlichen Plätzen, in Kirchen und in fast allen spanischen Wohnzimmern, werden traditionelle Krippen aufgestellt, die mit überaus liebevollen Details den Betrachter faszinieren und die frohe Botschaft aus dem Stall von Bethlehem erzählen.

Ganz Spanien hofft auf den Hauptgewinn  „El Gordo“

Der Höhepunkt des spanischen Weihnachtsfestes ist die Weihnachtslotterie „Sorteo de Navida”. Der Losverkauf beginnt schon in den Sommermonaten. Fast jeder Spanier nimmt an der Weihnachtslotterie teil und kauft sich einen Losanteil. Da ein ganzes Los mit 200,00 Euro sehr teuer ist, sind auch Zehntellose zum Preis von 20,00 Euro sehr beliebt. In unzähligen Firmen und Bars werden komplette Serien gekauft und den Angestellten bzw. den Stammgäste zum Kauf angeboten. Ganz Spanien sitzt vor dem Fernseher wenn die Ziehung der Lotterie traditionell am 22.12. um 9:00 Uhr eröffnet wird. Da auch etliche kleine Gewinne gezogen werden, dauert die Fernsehshow bis zu drei Stunden. Nach altem Brauch werden die gezogenen Losnummern  von Schülern einer Madrider Schule mehrstimmig musikalisch vorgetragen. Der erste Preis bei der großen Weihnachtslotterie liegt im einstelligen Millionenbereich und wird liebevoll “El Gordo” genannt. Dieser Hauptgewinn kann durchaus mal bei über 4.000.000.Euro liegen. Auch für den zweiten Gewinn werden oft mehr als 1.000.000 ausgezahlt.

La Noche Buena im Kreis der Familie

Am 24. Dezember  in der Noche Buena gibt es noch keine Geschenke. Die spanischen Familien versammeln sich und essen gemeinsam. Ein traditionelles Weihnachtsessen gibt es nicht. Vielmehr geht es an diesem Tag darum, die Zeit gemeinsam zu genießen. Einige besonders gläubige Familien gehen um Mitternacht in die Weihnachtsmesse “Misa del Gallo”. Einer alten Legende nach, soll die Geburt Jesu als erstes von dem Gallo – dem Hahn verkündet worden sein. Aus diesem Anlass feiern die Katholiken diese “Misa del Gallo” besonders intensiv.

Der 25. und der 26. Dezember sind ebenfalls zwei Feiertage, die im Kreise der Familie verbracht werden.

Am Dreikönigstag, dem 06. Januar findet nach langem Warten dann endlich die üppige Bescherung statt. Traditionell bringen los Reyes, die heiligen drei Könige, den Kindern die Geschenke. In vielen Teilen des Landes wird das Erscheinen der heiligen drei Könige mit einem festlichen Umzug angekündigt. Der Legende nach haben die heiligen drei Könige für Ihren Weg nach Bethlehem 13 Tage gebraucht und sind, auf Ihren Dromedaren,  erst am 06. Januar beim Jesuskind angekommen, um Weihrauch, Gold und Myrrhe zu schenken.

 

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