Burning Man

Um seinem Liebeskummer zu entkommen baute Larry Harvey 1986 eine 2,40 Meter hohe Holzstatue am Strand des Baker Beach in San Francisco, welche er im Besein von 20 Freunden abbrannte. Das war die Geburtststunde des „Burning Man“, eines der größten und spektakulärsten Kunstfestivals für Hippies, Freaks und Liebhaber des Außergewöhnlichen. Es erinnert ein wenig an eine Mischung aus Mad Max und Woodstock. Die Philosophie dieser Veranstaltung und ihrer Anhänger ist die Selbstfindung, Selbstverwirklichung und Selbstdarstellung, egal wie das aussehen mag.

Durch Mundpropaganda und Ketten-E-Mails stieg die Teilnehmerzahl in den kommenden Jahren so schnell an, dass man 1990 mit bereits 1000 Anhängern in die Black Rock Desert nach Nevada umziehen musste. Aber auch, weil das Verbrennen der Statue am Strand von den städtischen Behörden verboten wurde.

Aus allen Winkeln der Welt reisen die Teilnehmer in die in der Salztonebene Nevadas eigens hierfür aufgebaute Stadt Black Rock City, welche an den acht Tagen, die das Festival andauert, über 50.000  ‚Einwohner‘ zählt. Die Stadt ist ringförmig angeordnet und hat einen Durchmesser von 6 Kilometern, in dessen Mitte sich die ‚Playa‘ befindet. Dort werden die Kunstgegenstände und Instalationen aufgebaut und präsentiert. Besonders abends und nachts bietet sich hier ein spektakulärer Anblick. Überall sind riesige beleuchtete Kunstwerke und Gebilde zu sehen, Musik klingt durch die Nacht und Feuer brennen an jeder Ecke. Die Menschen feiern und tanzen. Betrachtet man das Ganze aus der Luft, hat es etwas von einem Ameisenhaufen.

Anreise zum Burning Man

 

Die Anreise zum Burning Man erfolgt in Eigenregie. Es muss von jedem alles selbst mitgebracht werden. Frei nach dem Motto Kunst statt Komerz gibt es in Black Rock City weder Geld noch Geschäfte. Wer etwas haben möchte, muss tauschen oder mit dem eingerichteten Shuttlebus zur nächsten Einkaufsmöglichkeit pendeln.

Die meisten Teilnehmer reisen mit Caravans oder Wohnmobilen an, einige zelten aber auch. Auf dem Festivalgelände selbst sind außer Fahrrädern und Art Cars, sogenannte Mutant Vehicles, keine Fahrzeuge erlaubt. Jedes Jahr sieht man dort als Drachen, Fische, Gebäude, Vögel oder Tierskellett verkleidete Autos. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Für das Festival 2007 wurde eine achtbeinige Stahlspinne gebaut, die Mondospider.

Mit wachsender Teilnehmerzahl wuchs auch der Burning Man. Seit 1990 misst er 12 Meter, durch die Unterkonstruktion allerdings ist der meistens zwischen 24 und 32 Metern hoch. Der Höhepunkt des Festivals ist noch immer die Verbrennung der Holzfigur am sechsten Tag, was ein wirklich fuliminales Schauspiel ist. 2013 stand der Burning Man auf einem riesigen UFO, welches zusammen mit ihm am Labor Day verbrannt wurde.

Am Tag danach steht abbauen und aufräumen auf dem Plan. Nach dem Festival verschwindet die Stadt wieder vom Erdboden. Es bleibt nichts zurück, als Wüstensand. Das ist der Ehrenkodex der Teilnehmer und Veranstalter.

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