Palio di Siena

Spätestens seit 2007 kennt man das berühmte Pferderennen in Siena. „Ein Quantum Trost“ beginnt mit einer atemberaubenden Verfolgungsjagd am Gardasee. James Bond bringt Mr. White, ein führendes Mitglied von Quantum in seinem Kofferraum zu einem Verhör in die Altstadt von Siena. Nach einem Schusswechsel verfolgt Bond den Leibwächter von M durch die Zuschauermenge des bevorstehenden Pferderennens, den Palio.

 

Jedes Jahr feiern tausende von Sienesen das traditionelle Pferderennen in Siena. Der Palio findet regelmäßig am 02. Juli und am 16. August auf dem Dorfplatz von Siena statt. Mit dem einzigartigen traditionellen Fest lassen die Sienesen Ihre Geschichte aus dem 16. Jahrhundert aufleben und feiern mit überwältigender Leidenschaft dieses traditionelle Fest.

Seit dem 16. Jahrhundert gibt es in Siena 17 verschiedenen Stadtbezirke. Es sind sogenannte Nachbarschaftsgemeinschaften, die die Stadtteile von Siena repräsentieren. Offiziell werden diese Stadtteile Contrada genannt. Die verschiedenen Contraden verehren unterschiedliche Schutzheilige. Jede  Contrada besitzt eine Kirche und ein Gemeindehaus mit einem selbständigen Verwaltungsorgan, welches alle zwei Jahre neu gewählt wird. Die Contraden haben so wunderschöne ausgefallene Namen wie zum Beispiel Adler, Drache, Einhorn, Gans Giraffe, Nashorn, Panther oder Wölfin.

Am 02. Juli und am 16. August findet in Siena das traditionelle Palio statt. Dieses raue, harte und unglaublich schnelle Pferderennen ist der Jungfrau Maria geweiht und ruft eine atemberaubende Anteilnahme bei den Sienesen hervor.

Emotionen beim Palio di Siena

Mit gewaltigen Emotionen und sagenhafter Leidenschaft gehen,  aus Platzgründen, jedes Jahr 10 der 17 Contraden in mittelalterlichen Kostümen auf ungesattelten Pferden an den Start. Es sind grundsätzlich die 7 Contraden, die im Vorjahr beim entsprechenden Rennen aussetzen mussten und drei Contraden, die durch das Losverfahren bestimmt werden. Aus 20 Pferden werden von einer unabhängigen Kommission 10 Halbblüter ausgewählt und ebenfalls über das Losverfahren den Jockeys zugeteilt. Wer als Jockey an dem Palio teilnehmen möchte, kann sich beim „Capitano der Contraden“ offiziell bewerben. Die Wahl des Reiters ist oft nicht einfach, da er sehr gut reiten muss und vor Allem den Bestechungsversuchen, der befeindeten Stadtvierteln standhalten muss. Die Jockeys sind die Helden des Rennens. Sie nehmen am Palio teil um Geld zu verdienen und bleiben der Bevölkerung als rasende Reiter in Erinnerung.

Um Pferd und Reiter auf das Rennen vorzubereiten sind 5 Probeläufe auf der 300 Meter langen Rennstrecke gestattet. Die Generalprobe ist am Vorabend des Rennens und findet bei gutem Essen und Wein seinen Abschluss in den einzelnen Stadtvierteln. Am Tag des Palio werden zunächst in der jeweiligen Kirche die Pferde gesegnet. Im Anschluss daran nehmen die Contraden in mittelalterlichen Gewändern, mit Ihren jeweiligen Wappen am traditionellen Umzug zum Piazza del Campo  teil. Trommler, Fahnenschwinger, Herrführer, Pagen und Bannerträger begleiten den sagenhaft geschmückten, von beeindruckenden weißen Bullen gezogenen Kriegswagen, der den Palio, das beliebte Banner, trägt. Von einer unglaublich dicht gedrängten Menschenmenge wird der Festumzug am Piazza del Campo  in Empfang genommen.

 

Wer eine der begehrten Eintrittskarten für das Palio ergattern möchte, sollte sich bereits mehrere Monate im Voraus darum bemühen, denn die Karten sind sehr schnell vergriffen.
In den Farben Ihres Stadtviertels gekleidet strömen die Sienesen in Scharen auf Ihren Dorfplatz. Trotz der brütenden Hitze und des enormen Gedränge wollen alle an diesem emotionalen Ereignis teilhaben.

Und abends geht der Palio los

Ab Abend beginnt dann endlich das sehnsüchtig erwartete Rennen. Mit unglaublicher Geschwindigkeit starten Pferd und Reiter in den Wettkampf. Nur der Sieg zählt. Während des Rennens ist den Reitern fast alles erlaubt was sie zum Sieg führt. Schläge auf das feindliche Pferd, rücksichtloses Verhalten den Konkurrenten gegenüber sowie gegenseitiges behindern. Gewinner ist das Pferd, welches als erstes die Ziellinie überquert. Mit emotionalem Jubelgeschrei wird der Sieger von dem begeisterten Publikum gebührend gefeiert. Die siegreiche Contrade bekommt das begehrte Palio und feiert Ihren Triumpf teilweise über mehrere Wochen.

 

So beliebt und einzigartig dieses Fest auch bei den Sienesen ist, gibt es leider nicht nur Befürworter dieser Tradition. Die Tierschutzorganisationen kritisieren den Palio  seit Jahren, da es auf Grund der widrigen Wettbewerbsbedingungen und der häufig vorkommenden Massenstürzen immer wieder zu schweren Verletzungen an Pferd und Reiter kommt.

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